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Kannst Du noch staunen?

Aktualisiert: 11. Feb. 2023

Manchmal wünschte ich, wir wären wie die Kinder. Sie sind wahre Meister im unvoreingenommenen Staunen - solange sie nicht über ausreichende Erfahrungen verfügen, um Muster automatisch zu erkennen und mentale Abkürzungen zur Lösung eines Problems zu nehmen (Downloading).



Da wir als Erwachsene viel Zeit im Downloading-Modus verbringen, fällt es den meisten von uns schwerer, die spielerisch-kreative Seite in uns zu wecken und eine neue Sicht auf uns selbst und die Welt zu entwickeln.

Wie wäre es daher mit einem kreativen Ausflug, wenn Du das nächste Mal ein wenig Zeit für dich alleine hast? Gehe in die Natur, besuche einen Ort, den Du noch nicht kennst oder eine Ausstellung, ein Museum – ganz ohne Zweck, nur für die eigene Seele und um neue Eindrücke auf Dich wirken zu lassen. Lass‘ Dich dabei von Langsamkeit und Genauigkeit begleiten und du wirst feststellen, dass Du intensiver wahrnimmst, Dich tiefer einlässt und die gespeicherten Erfahrungen noch Tage später abrufen kannst.


Um in einen veränderten Wahrnehmungsmodus zu wechseln, kannst du auch eine etwas andere Pause im Alltag einlegen. Nimm Dir daheim etwa 15 Minuten Zeit und sorge dafür, dass Du ungestört bist. Setze Dich auf einen Stuhl und schließe die Augen...

Hören: Versuche, fünf Geräusche in Deiner Umgebung zu differenzieren. Lausche jedem Geräusch eine Weile nach. Kommt es aus der Ferne oder aus der Nähe, ist es intensiv oder schwach?


Riechen: Probiere nun, Deine Wahrnehmung für Gerüche zu sensibilisieren. Wie viele Düfte kannst Du unterscheiden?


Fühlen: Jetzt geht es um Deine Körperwahrnehmung. Hast Du warme Füße, kalte Hände, ein Ziehen im Rücken oder ein Kitzeln in der Nase? Kannst Du die Empfindungen wahrnehmen, ohne sie zu beurteilen?


Augen auf: Blicke Dich nun interessiert in Deiner Wohnung um und sammle unterschiedliche visuelle Eindrücke - eine bestimmte Wandfarbe, die Form eines Möbels, der weite Blick aus dem Fenster oder betrachte fünf Minuten lang ein Bild an Deiner Wand (oder in einem Bildband). Lasse alle Facetten auf Dich wirken, schaue genau. Ist das Bild ein Original und ermöglicht auch haptische Erfahrungen? Streiche mit der Hand über den Malgrund!


Reflexion an: Beende nun die Übung und prüfe nach, ob/wie Deine eigene Stimmung und Wahrnehmungsfähigkeit sich verändert haben. Hast Du Aspekte wahrgenommen, die Dir vorher gar nicht aufgefallen sind? Spürst Du eine Verbindung? Gibt es eine weitere Kunstform (etwa Musik), die Dich

besonders berührt? Wie bereichert dies Dein Leben?


Wiederhole diese Übung von Zeit zu Zeit und du wirst bemerken, wie sie Deine Sinne schärft, den Geist beruhigt und Dich in Kontakt mit dem wichtigsten Menschen in Deinem Leben bringt - mit Dir selbst <3.

Hast Du die Übung durchgeführt und möchtest hier Deine Erfahrungen teilen? Dann schreibe gerne eine paar Zeilen in den Kommentaren!

 


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